Dienstag, 21. April 2015

Okonomiyaki nach Hiroshima-Art

Am Sonntagabend waren wir wieder zum Abendessen bei Oka-san eingeladen.
Diesmal zeigte uns Hatsuki, wie man Okonomiyaki nach Hiroshima-Art zubereitet. Nachdem sie selbst zwei Okonomiyakis für uns zubereitete, mussten wir uns darin versuchen.

Alle 4 haben wir auch mehr oder minder richtig hübsche (und vorallem leckere) Okonomiyakis gezaubert. Oka-san, Hatsuki un Kikue wirkten zumindest sehr zufrieden mit unseren Leistungen und wir hatten jede Menge Spaß. 

Okonomiyaki ist ja mein Lieblingsessen. Deswegen gibt's kurz ein bisschen Hintergrundwissen und dann sogar ein Rezept für diesen Leckerbissen.

Okonomiyaki bedeutet übersetzt so viel wie "nach Geschmack (okono) Gebratenes (yaki)". Dieses Gericht wird auf dem Teppan (einer heißen Eisenplatte) zubereitet und man kann die Köche normalerweise bei der Zubereitung beobachten.
Okonomiyaki gibt es in verschiedenen Varianten, die typisch für eine bestimmte Stadt oder Region sind. Wenn ich von Okonomiyaki nach Hiroshima-Art spreche, dann besteht das Okonomiyaki aus verschiedenen einzelnen Lagen; nach Osaka-Art meint, dass die Zutaten auf dem Teppan gemischt werden.
 


 
Jetzt zum Rezept... Alle Zutaten können im Asia Markt gekauft werden oder ggf. bei Amazon, falls man doch im heimischen Asia Shop nicht fündig wird. Statt eines Teppan lässt sich auch eine großes Raclette zweckentfremden. 

Zutaten für 1 Person:
20g feines Weizenmehl
30ml Wasser
ca. 1/3 TL Mirin (Reisessig)
40g Schweinebauch
1 Ei
1 Portion Yakisoba oder Udon Nudeln
Yakisoba-Soße (wenn ihr Yakisoba nehmt) oder Ketchup (wenn ihr Udon nehmt)
150g Chinakohl (kleingeschnitten)
30g Bambussprossen
5g Frühlingszwiebeln (kleingeschnitten)
Okonomiyaki-Soße
10g Tempurachips (können zur Not auch weggelassen werden)
Aonori (fein gemahlene Nori-Alge - kann zur Not auch weggelassen werden)
weitere Zutaten nach Belieben


Zubereitung:
1. Wasser und Mirin miteinander vermischen. Nach und nach das Weizenmehl zugeben und  
    ordentlich verrühren.

2. Die Platte auf 160 - 180°C vorheizen, etwas einfetten und dann den Teig in die Mitte geben und
    von der Mitte aus rund ausformen. Der Kreis sollte ungefähr 20cm Durchmesser haben.
    An dieser Stelle kann man z.B. Gewürze auf den Teig geben - wir haben ihn mit pulverisiertem
    Ika (Tintenfisch) bestreut.
 



3. Kohl, Tempurachips und Frühlingszwiebeln und Bambussprossen in dieser Reihenfolge auf den
    Teig geben. Den Schweinebauch oben drauf geben und mit dem Rest Teig besprenkeln. Alles
    etwas auf der Platte "grillen" lassen. Dann die ganze Maße wenden, etwas platt drücken und
    weitergaren lassen.

4. Dann das bisherige Okonomiyaki etwas zur Seite schieben und die Nudeln auf die Platte geben;
    etwas anbraten lassen, ca. 2-3 Minuten. Dann etwas Soße/Ketchup darauf geben (bei Ketchup
    muss etwas Wasser hinzugegeben werden) und gut verrühren. Etwas weiter braten lassen.
 


 

5. Die bisherige Okonomiyaki-Masse mit Pfannenwendern auf die Nudeln setzen (dafür die Nudeln
    vorher auf die gleiche Größe wie den Rest ziehen). Das Ei aufschlagen und auf die Platte geben;
    Eigelb und Eiweiß mischen und schnell ebenfalls ausformen. Die Masse auf das Ei setzen, kurz
    braten (bis das Ei fest genug ist) und dann wenden.

6. Okonomiyaki-Soße großzügig auf dem Ei verteilen, dann ggf. Aonori und ein paar
    Frühlingszwiebeln auf der Soße verteilen. Viele essen ihr Okonomiyaki zusätzlich noch mit
    Mayonnaise (ist nicht so mein Fall).
 



Okonomiyaki eignet sich super zum Experimentieren. Wir hatten unter anderem ein Okonomiyaki mit Kimchi (scharf eingelegtem Chinakohl nach koreanischer Art) oder eines mit Mochi und Käse. Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall. Und auf meinem Wunschzettel steht jetzt jedenfalls dick und fett ein Teppan (und falls ich so einen in Deutschland nicht bekomme - dann eben ein Raclette)!

Es gibt in Hiroshima übriegens ein Okonomiyaki-Soßen-Museum. Ich denke, ich werde das aus Spaß auch noch irgendwann aufsuchen.


Achso und hier mal ein Familienfoto meiner unglaublich tollen und niedlichen Gastfamilie. Sie sind mir wirklich alle drei mittlerweile ganz doll ans Herz gewachsen und ich möchte gar nicht daran denken, dass ich sie in Japan zurücklassen muss. <3


Links: Kikue; Mitte: Hatsuki; Rechts: Oka

HIER findet ihr übriegens noch viele weitere japanische Rezepte (allerdings auf Englisch).
Ich kann die japanische Küche wirklich nur weiterempfehlen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Saskia,
    ich lese (und schaue) öfter mal in deinem Blog und muss dich für den Aufwand, den du hier reinsteckst und für die Qualität mal außerordentlich loben. Vielen Dank außerdem für das Geburtstagsgeschenk. Viele Grüße nach Japan aus good old Lower Saxony - Frank (aus Giesen)

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